AVOIDING MEMORIES
Counter-Trauma aftereffects
An art & science exhibition about strategies for dealing with the aftereffects of trauma at mv-sci Art Timisoara
ARTIST
Guadalupe Aldrete * Mila Balzhieva * Paula Flores * Natalia Gurova * Hubert Hasler *
Gabriel Virgilio Luciani * Isidora Krstic * Mihai Zgondoiu
Curator Denise Parizek
Opening 7.11. 2024 MV-sci Art Timisoara
8.11. 2024 Guided Tours & Talk
9.11.2024 Lecture
Duration 8.11. – 7.12.2024
Vermeidung ist eine der Hauptstrategien, um mit den Nachwirkungen eines Traumas umzugehen. Vermeiden von Erinnerungen. Vermeiden der nicht integrierten Fragmente der Vergangenheit, die immer wieder getriggert werden. Wie sollen wir mit dieser Bedrohung unserer psychischen Gesundheit umgehen, wie können wir in einer Zeit mit Kriegen, Hungersnöten, Klimakrise, Rechtsruck mit unseren persönlichen Geschichten fertig werden, wenn immer neue Probleme auf uns eintrommeln?
Wir versuchen gemeinsam, ausgehend von verschiedenen Ansätzen und persönlichen Erfahrungen, Methoden der Vermeidung auszuloten, wir hinterfragen, ob vermeiden die einzige Lösung ist und ob es andere, wissenschaftliche oder medizinische Hilfsmittel gibt, um die heutigen psychischen Problemen zu lösen.
Avoidance is one of the main strategies for dealing with the after-effects of trauma. Avoidance of memories. Avoiding the unintegrated fragments of the past that are triggered again and again. How should we deal with this threat to our mental health, how can we cope with our personal stories in a time of wars, famine, climate crisis, shift to the right, when new problems are constantly being drummed into us?
Based on different approaches and personal experiences, we will try to explore methods of avoidance together, we will question whether avoidance is the only solution and whether there are other scientific or medical tools to solve today’s mental health problems.
ARTISTS / KÜNSTLER
MIHAI ZGONDOIU
Mihai Zgondoiu (geb. 1982) ist Künstler, Kurator und unabhängiger Galerist mit einem Doktortitel in den visuellen Künsten. Seit 2014 lehrt er an der Nationalen Universität der Künste Bukarest und seit 2018 an der Fakultät für Kunst und Design in Timișoara. Mihai war auch der Entwickler und Koordinator der Galerie Atelier 030202 in Bukarest (2009-heute), Co-Kurator der Galerie geamMAT im Kunstmuseum Timișoara (2012-2014) und Co-Kurator des Projekts “Atelier în tranziție” (2009-2013).
Mihai Zgondoiu bringt mehrere konzeptionelle Ansätze zusammen, die alle gemeinsam den TEXT als Basis haben.
Angefangen beim “#RIEN Manifest” bis hin zu einigen anderen provokanten und ironischen Text-Objekt-Installationen können wir einige relevante Schlussfolgerungen in Bezug auf die Entwicklung der aktuellen Gesellschaft ziehen.
Seine eigene künstlerische Arbeit bewegt sich frei in einem weiten Bereich von Genres und visuellen Techniken, von Zeichnung, Collage und experimentellem Druck bis hin zu Videoinstallationen, Performance-Aktionen und urbanen Interventionen. Seine Projekte laden zu einer kritischen (manchmal auch selbstkritischen) Reaktion auf stereotypes Denken in der heutigen Gesellschaft ein und parodieren falsche Werte und Ikonen, die in den neuen Medien durch Fake-News-Propaganda geschaffen werden.
Gabriel Virgilio Luciani wurde in den USA geboren, lebt und arbeitet in Wien und Barcelona. Sein Forschungsgebiet liegt an der gasförmigen Schnittstelle von Neokorporealität, Poesie, Queer-Theorie, Magie und Objektaffekten. In seinen Videoprojekten verarbeitet er seine Erfahrungen als non-binäre Person, den inneren Druck und die Unsicherheit, Versiertheit, das nicht wissen wohin.
Geboren in Mexiko, lebt seit 5 Jahren in Wien. Absolvierte das Studium von Art&Science. Stellt inter- national aus, in diversen Sammlungen von Museen vertreten. Ihre performativen Installationen beziehen sich einerseits auf ihre Wurzeln in Mexiko und der Kolonialgeschichte, andererseits bezieht sie sich auf Pflanzen und Tiere ihrer ursprünglichen Lebensumgebung und gibt ihnen eine Stimme.
Ähnlich wie Archie Moore im Australischen pavilion auf der Biennale involviert Flores die Horizontale Gentransfer Linie in ihre Projekte und stellt so das Gesamtprojekt Leben dar.
Mila Balzhieva ist eine interdisziplinäre Künstlerin/Designerin, geboren in der Republik Burjatien geboren und lebt derzeit in Wien, Österreich. Ihre Arbeit erforscht die Kommunikation zwischen Kommunikation, Schamanismus und symbiotische Beziehungen durch Bio- und digitalen Medien, Textilien, Videos und Zeichnungen, die sich mit Posthumanismus und botanischen Themen.
Guadalupe Aldrete, früher bekannt als Lala Nomada, ist eine mexikanische multidisziplinäre Künstlerin mit Sitz in Wien. Geboren wurde sie in Mexico, sie studierte in den USA und an der Universität für Angewandte Kunst, Art & Science, Wien.
Guadelupe Alerte versucht die Verkörperung von Erbe und Abstammung performativ darzustellen. Ikonografisch gesehen stellt die Farbe Rosa die Haut dar, aber die Haut im Inneren unseres Körpers, wo wir alle gleich aussehen, wo unsere Nerven verlaufen. Schwarz referiert auf die Arbeit meines Vaters in einer Ölraffinerie und beruft sich gleichzeitig auf die Materialisierung meiner Ahnen und deren Lasten, die sie geerbt haben.
Isidora Krstic, geboren in Serbien, aufgewachsen in Südafrika, Universitätsabschlüsse in Belgrad (Malerei) und Universität für Angewandte Kunst, Art & Science, Wien. Sie lebt und arbeitet in Wien.
Kristin setzt sich kritisch mit sozialen und gesellschaftlichen Problemen auseinander. Ihre Fluchterfahrung im Jugoslawienkrieg und die Zeit in Belgrad während des letzten Bombardements haben sie geprägt. Diese Traumata kommen immer wieder in ihren Installationen und Malereien vor.
Natalia Gurova ist Journalistin und Künstlerin auf Zeit, wie sie es selbst bezeichnet. Sie wurde in Weißrussland geboren, wuchs im Norden Russlands auf, absolvierte eine Ausbildung zur Journalistin und arbeitete mehr als 10 Jahre lang im Bereich verschiedener Medien. Seit 2014 lebt sie in Wien und studierte ortsspezifische Kunst an der Universität für angewandte Kunst und studiert derzeit Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste. Ihre multidisziplinäre Praxis umfasst Skulptur, Druckgrafik, Zeichnung, ortsspezifische Installationen und kuratorische, diskursive Projekte. Bei ihrer Arbeit mit den sich überschneidenden Diskursen des spekulativen Geschichtenerzählens, räumlicher Experimente, postsowjetischer Kontexte, Zeitkonzepte und des Sammelns verweigert Gurova kategorische Unterscheidungen und operiert fließend zwischen Konzept und Handwerk. In ihrer Praxis verwebt sie unterschiedliche künstlerische Disziplinen sowie kulturelle und soziale Gemeinschaften – mit gemeinsamen Beziehungen zum Wesen von Objekten und ihrer Symbolik. Ihre Praxis dreht sich darum, Räume für bedeutungsvolle Begegnungen zu öffnen. Sie versteht diesen Fokus als eine strategische Wendung gegen den starren institutionellen Rahmen, der die transgressiven Potenziale des künstlerischen Ausdrucks innerhalb institutioneller Systeme domestiziert und ästhetische Urteile aufrechterhält, die historisch in klassistischen Hierarchien verwurzelt sind.
Natalias Arbeiten wurden unter anderem im Belvedere 21, der Vienna Design Week, der Vienna Art Week, Parallel, dem Austrian Cultural Forum in London, dem Queer museum/Volkskundemuseum, der Galerie Michaela Stock, Improper Walls, dem Weißen Haus und hoast ausgestellt.
Hubert Hasler, geboren in Bruck/Mur – Österreich, absolvierte die Schule für künstlerische Fotografie (Friedl Kubelka) in Wien und die Floristikmeisterschule in Straubing. Mitglied des Artist Run Space Vienna, 12-14 contemporary. Er lebt und arbeitet in Wien. d, Österreich und Italien angeboten, er stellt international aus. Hasler beschäftigt sich am Beispiel von Pflanzen mit Migration, Entwurzelung, Unterwanderung und dem ewigen Trauma vor dem „Fremden“.
MV sci-art stellt einen Paradigmenwechsel in der Kulturszene Timisoaras dar. Es wurde von der angesehenen Organisation META Spațiu in Zusammenarbeit mit der Polytechnischen Universität in Timișoara ins Leben gerufen und zeugt von deren Engagement für die Förderung der Kreativität an der Schnittstelle zwischen Kunst und Wissenschaft.
MV sci-art ist ein innovativer Ort in der Kulturlandschaft Timisoaras und bietet einen dynamischen Raum, in dem Kunst und Wissenschaft nahtlos ineinander übergehen. Als Gastgeber der Mobilität spielt das Kulturzentrum eine entscheidende Rolle bei der Erleichterung von Recherchen und Interviews für mich und trägt zu einem tieferen Verständnis der sich entwickelnden Kulturszene der Stadt bei.
Mit seiner einzigartigen Betonung des wissenschaftlichen Aspekts der Kunst hebt sich MV sci-art als Drehscheibe für Künstler, Forscher und Enthusiasten hervor, die die Konvergenz dieser beiden Disziplinen erkunden wollen. Mit dieser wissenschaftlichen Ausrichtung unterscheidet es sich von traditionellen Kunsträumen. MV sci-art beschäftigt sich aktiv mit Cross-Over-Projekten, die konventionelle Grenzen überschreiten. Durch die Verflechtung von Wissenschaft, Technologie und neuen Medien ist das Zentrum ein Katalysator für eine neue kreative Welle, die den Zeitgeist trifft. Diese Projekte zeigen nicht nur Innovationen, sondern schaffen auch Möglichkeiten für internationale Verbindungen.
ABOUT MV-sci ART
MV sci-art represents a paradigm shift in the cultural scene of Timisoara. Launched by the prestigious organisation META Spațiu in collaboration with the Polytechnic University of Timișoara, it demonstrates their commitment to fostering creativity at the intersection of art and science.
MV sci-art is an innovative place in Timisoara’s cultural landscape and offers a dynamic space where art and science merge seamlessly. As a host of mobility, the cultural centre plays a crucial role in facilitating research and interviews for me and contributes to a deeper understanding of the city’s evolving cultural scene.
With its unique emphasis on the scientific aspect of art, MV sci-art stands out as a hub for artists, researchers and enthusiasts who want to explore the convergence of these two disciplines. This scientific focus sets it apart from traditional art spaces. MV sci-art actively engages in cross-over projects that transcend conventional boundaries. By interweaving science, technology and new media, the centre is a catalyst for a new creative wave that captures the zeitgeist. These projects not only showcase innovation, but also create opportunities for international connections.